Ernährungsberater Ausbildung
Überblick
In Deutschland haben wir das Luxusproblem, dass wir Lebensmittel im Überfluss haben. Wir müssen uns keine Sorgen darüber machen, ob wir etwas zu essen bekommen, die Frage ist lediglich, was gegessen wird. Der Überfluss bringt aber auch seine Tücken mit sich. Es wird zum Teil maßlos gefuttert, konsumiert, ohne nachzudenken, was man zu sich nimmt. Die Industrie verdient mit Fertigprodukten, Zucker und der bewährten „Fressformel“ ihr Geld. Fressformel? Vielleicht hast du dieses Wort noch nicht gehört, aber sicher schon erlebt: Du kannst einfach nicht aufhören, von den Chips oder der Schokolade zu naschen. Lebensmittel, die zur Hälfte aus Kohlenhydraten und zu gut einem Drittel aus Fett bestehen, lassen uns in einen regelrechten Fressrausch verfallen. Morgens oder mittags werden mal eben schnell das Brötchen vom Bäcker oder die Pommes von der Imbissbude zu sich genommen, schließlich drängt die Zeit und es gibt es noch viel zu tun.
Wer sich falsch oder ungesund ernährt, riskiert seine Gesundheit, dabei kann man mit ein paar kleinen oder auch größeren Stellschrauben eine Menge bewirken. Auch Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien machen vielen Menschen das Leben schwer, nicht immer ist sofort ersichtlich, dass sich hinter den Symptomen eine dieser beiden verbirgt.
Ernährungsberater helfen, das eigene Essverhalten in den Griff zu bekommen, Unverträglichkeiten ausfindig zu machen und Krankheiten vorzubeugen oder im Keim zu ersticken. Du möchtest Ernährungsberater werden? Dann informiere dich in diesem Artikel darüber, was dich in der Ausbildung erwartet.
Grundsätzliches zur Ernährungsberater*in Ausbildung
Bevor du richtig in diesen Text einsteigst, wollen wir einige Punkte klären, damit es keine Verwirrung gibt.
- Bei der Ausbildung zum*zur Ernährungsberater*in handelt es sich nicht um einen klassischen Ausbildungsberuf, den du nach drei Jahren Ausbildung ausüben kannst. Im Gegenteil: Viel mehr handelt es sich bei der sogenannten Ausbildung um eine Weiterbildung, deren Inhalte und Aufbau jeder einzelne Anbieter selbst konzipieren kann. Es gibt keine gesetzlich geregelte Ausbildung zum*zur staatlich anerkannten Ernährungsberater*in.
- Aus diesem Grund ist die Berufsbezeichnung Ernährungsberater*in nicht geschützt, jeder kann sich so nennen.
- Wenn du als Ernährungsberater*in deine Leistungen mit einer Krankenkasse abrechnen möchtest, musst du zum Beispiel das Zertifikat "Ernährungsberater/in VDOE" erlangen. Dafür zugelassen werden allerdings nur Hochschulabsolvent*innen mit Diplom, Bachelor oder Master of Science im Bereich Ökotrophologie (mit ernährungswissenschaftlicher Ausrichtung) oder Ernährungswissenschaften oder Diätassistent*innen.
Wie anerkannt ist die Ausbildung?
Wie anerkannt die Ernährungsberater*innen Ausbildung ist, hängt maßgeblich damit zusammen, wo du diese Ausbildung absolvierst.
Denn wie bereits erwähnt: Die Bezeichnung Ernährungsberater*in ist nicht geschützt. Grundsätzlich kannst du also erfolgreich als Ernährungsberater*in arbeiten, wenn du eine Ausbildung absolviert hast, an deren Ende du ein Zertifikat erlangst. Für ein Mindestmaß an Qualität solltest du aber darauf achten, dass der Weiterbildungsanbieter bzw. die Ernährungsberater Ausbildung in irgendeiner Weise vom TÜV, von Ernährungsgesellschaften oder anderen offiziellen Stellen ausgezeichnet wurde.
Die staatlich anerkannten Ausbildungswege zum Ernährungsberater sind die über ein akademisches Studium oder die Ausbildung zum*zur Diätassistent*in.
Wer darf sich Ernährungsberater nennen?
Ganz platt gesagt, darf sich jeder Ernährungsberater nennen, ganz egal, ob er eine Ausbildung, keine Ausbildung oder ein Studium absolviert hat. Jeder Influencer, der ein Foto von seinem Mittagsessen postet, darf sich als Ernährungsberater bezeichnen. Aussteller auf Süßigkeitenmessen dürfen sich als Ernährungsberater bezeichnen. Und auch die Autorin dieses Textes darf sich als Ernährungsberaterin bezeichnen.
Eben weil es jeder darf, macht es umso mehr Sinn, eine Ernährungsberater Ausbildung (oder ein Studium) zu absolvieren, damit du zum einen ein Zertifikat erlangst und zum anderen deinen Klienten keinen Schaden durch eine unzureichende Beratung zufügst.
Was macht ein*eine Ernährungsberater*in?
Ernährungsberater*innen kümmern sich individuell um jeden einzelnen ihrer Klienten. Wir betonen das Wort „individuell“, denn es gibt keine pauschal richtige Ernährungsweise. Sicher kann man sich an Grundsätzen orientieren, aber ein*eine Rentner*in wird sich anders ernähren als eine Viertklässlerin, eine schwangere Frau braucht mehr und andere Nährstoffe als eine nicht-schwangere Frau. Ernährungsberater analysieren Essverhalten, definieren Ziele, die erreicht werden sollen, beugen Krankheiten vor, lindern Beschwerden, sie finden Unverträglichkeiten heraus, helfen beim Abnehmen oder schlicht und ergreifend bei dem Wunsch, sich gesünder zu ernähren.
Ernährungsberater*innen ermitteln den BMI, den Körperfettanteil, erheben weitere wichtige Körperdaten, sie erstellen einen Ernährungsplan und gehen, wenn es nötig ist, gemeinsam mit den Klient*innen einkaufen und kochen zusammen mit ihnen. Außerdem werden regelmäßige Termine mit den Klient*innen vereinbart, um zu prüfen, ob die definierten Ziele erreicht werden und wie es allgemein bei der Ernährung der Klient*innen läuft. Funktioniert die Umstellung? Brauchen sie einen Motivationsschub? Zeigen sich bereits erste positive Auswirkungen?
Abgesehen von dem direkten Kontakt und der Beratung der Klient*innen halten Ernährungsberater*innen Seminare und Vorträge, geben Weiterbildungen, leisten Aufklärungsarbeit und sind auch bei Funk, Fernsehen und Print tätig.
Wie wird man Ernährungsberater*in?
Es gibt unterschiedliche Wege, auf denen du Ernährungsberater*in werden kannst:
- Du kannst einerseits eine sogenannten Ernährungsberater*in Ausbildung absolvieren, die aber strenggenommen keine Ausbildung im klassischen Sinne ist, sondern eine Weiterbildung. Eine solche wird von zahlreichen Bildungseinrichtungen angeboten, du kannst sie in unterschiedlichsten Studienformen und von unterschiedlicher Dauer absolvieren. Am Ende der Ausbildung erhältst du ein Zertifikat vom Anbieter, das deine Ausbildung dort bescheinigt und für deine Ausübung des Berufes ein gutes Aushängeschild ist. Allerdings gibt es für eine solche Ausbildung keine gesetzlichen Richtlinien.
- Eine klassische Ausbildung, mit der du als zertifizierter Ernährungsberater arbeiten kannst, ist die Ausbildung zum*zur Diätassistent*in. Diese ist bundeseinheitlich geregelt, dauert drei Jahre und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.
- Die dritte Möglichkeit, Ernährungsberater*in zu werden, ist ein Studium. Ein Ernährungswissenschaften Studium oder Ökotrophologie Studium verhelfen dir nicht nur zu einem akademischen Abschluss, sondern bieten dir auch die Möglichkeit, bei Ernährungsverbänden ein Zertifikat zu erlangen, durch das du deine Leistungen mit den Krankenkassen abrechnen kannst.
Für welche Ausbildungsmöglichkeit du dich entscheidest, liegt natürlich ganz bei dir. Vielleicht liegt die Antwort für dich schon auf der Hand, vielleicht musst du noch darüber nachdenken. Frage dich, welches Ziel du erreichen willst. Wenn du zum Beispiel möchtest, dass deine Leistungen von den Krankenkassen anerkannt und abgerechnet werden, dann musst du ein Studium im Bereich Ernährung oder eine Ausbildung zum*zur Diätassistent*in absolvieren. Wenn es gar nicht dein Ziel ist, Klient*innen zu beraten, sondern mit der Ausbildung in erster Linie privates Interesse bedienen willst, dann reicht auch eine Weiterbildung, an deren Ende du ein Zertifikat bekommst.
Was lerne ich in der Ernährungsberater*innen Ausbildung?
In der Ernährungsberater*innen Ausbildung eignest du dir zunächst eine ganze Menge theoretisches Wissen an. Du lernst, wie Nahrungsmittel zusammengesetzt sind, welche Inhaltsstoffe es gibt, welche Eigenschaften diese haben und wie sie auf den Körper positiv oder negativ einwirken. Dabei solltest du den naturwissenschaftlichen Anteil nicht unterschätzen, denn die Abläufe im Körper bei der Nahrungsaufnahme und -verwertung finden auf biologischer und biochemischer Ebene statt.
Bei vielen Ausbildungen sind auch Module zum Thema Selbstständigkeit, Praxisgründung und -führung, Management, Finanzen, Recht und weitere wichtige Aspekte dabei, für alle, die mit einer selbstständigen Tätigkeit als Ernährungsberater liebäugeln.
Beispielhafte Inhalte im Überblick:
- Allgemeine Ernährungslehre
- Anatomie und Physiologie
- Ernährung und Prävention
- Ernährungsbedingte Krankheiten
- Lebensmittelkunde
- Ernährungskommunikation
- Alternative Ernährungsformen
- Management
- Praxisführung
- Buchführung
Neben den theoretischen Grundlagen spielt die Praxis eine wichtige Rolle. In der Ausbildung werden dir methodisch-psychologische Methoden für die Beratertätigkeit mit an die Hand gegeben. Du lernst, Gespräche zu planen und zu führen, du ermittelst den BMI, Körperfett und den Kalorienbedarf und kannst anhand von Fallbeispielen deine Skills als Ernährungsberater*in üben und verbessern.
Wer ist die Zielgruppe?
Die Zielgruppe für eine Ernährungsberater*innen Ausbildung deckt ein ziemlich großes Spektrum ab, denn es ist nicht so, dass sich die Ausbildung an den einen Schlag Menschen richtet. Im Gegenteil. Es gibt Ausbildungen, die schlicht und ergreifend an alle Interessenten gerichtet sind. Jeder kann dort teilnehmen, der einfach mehr zum Thema richtige Ernährung erfahren möchte, Vorkenntnisse müssen dann meistens auch keine mitgebracht werden. Es gibt aber genauso Kurse, die sich explizit an Personen richten, die bereits Vorkenntnisse haben oder sogar im Gesundheitswesen tätig sind.
Zielgruppe ist auch, wer zum Beispiel eine Zusatzqualifikation anstrebt, seinen Klient*innen und Patient*innen mehr Leistungen anbieten oder als Quereinsteiger*innen in die Selbstständigkeit einsteigen möchte.
Voraussetzungen, Dauer & Kosten
Da es unterschiedliche Ausbildungswege gibt, müssen je nachdem auch unterschiedliche Voraussetzungen erfüllt werden.
- Realschulabschluss oder vergleichbarer schulischer Abschluss
- Erfolgreich abgeschlossene Ausbildung sowie ein Jahr Berufserfahrung
- Hochschulreife
- Mindestalter von 16 bis 18 Jahren
- Teilweise abgeschlossene Berufsausbildung in der Sport- und Fitnessbranche oder, wenn du Quereinsteiger bist, nachgewiesene langjährige, fachspezifisch ausgerichtete Tätigkeit, durch die du bereits Vorkenntnisse hast
- Abitur oder Fachabitur
- Gute Englischkenntnisse
- Teilweise Numerus Clausus (NC)
- Teilweise benötigst du praktische Erfahrung, zum Beispiel durch ein Vorpraktikum (manchmal kann das Praktikum auch noch nachgeholt werden)
- Alternativ musst du teilweise einschlägige Berufserfahrung nachweisen
- Ein Studium ohne Abitur ist auch möglich, wenn du die entsprechenden Kriterien erfüllst
- Mittlerer Bildungsabschluss oder
- Hauptschulabschluss in Verbindung mit einer mindestens zweijährigen Berufsausbildung
- Gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes
- Ausgeprägtes naturwissenschaftliches Verständnis
- Gegebenenfalls kann es noch weitere Voraussetzungen der einzelnen Berufsfachschulen geben
Für alle Ausbildungswege gilt: Informiere dich immer explizit bei den jeweiligen Bildungsanbietern, bei denen du eine Ernährungsberater*innen Ausbildung machen willst. Nur dort erfährst du, welche Voraussetzungen du für den einzelnen Anbieter benötigst.
Persönliche Voraussetzungen
Möchtest du als Ernährungsberater*in arbeiten, dann musst du nicht nur die formalen Voraussetzungen erfüllen, um die Ausbildung zu absolvieren, sondern du solltest außerdem noch ein paar Eigenschaften mitbringen, die eine*n gute*n Ernährungsberater*in auszeichnen auszeichnen:
- Du selbst solltest mit gutem Beispiel vorangehen und selbst einen gesunden Lebensstil pflegen
- Interesse an Ernährung, Medizin und Biologie und Interesse am Menschen
- Du solltest gut zuhören können
- Wenn du Inhalte verständlich vermitteln kannst, wird es deinen Klient*innen helfen, deine Ratschläge anzunehmen
- Als Ernährungsberater*in solltest du motivieren und überzeugen können, denn du und deine Klient*innen sollten an einem Strang ziehen
- Du solltest wissen, dass es kein Patentrezept gibt, sondern jede*r Klient*in individuell beraten werden sollte
- Das Bewusstsein, dich im Bereich ständig weiterzubilden, denn die Forschung gewinnt immer wieder neue, spannende Erkenntnisse zum Thema Ernährung
- Sehr große Kommunikationsstärke
- Empathie und Einfühlungsvermögen
Wie lange dauert die Ausbildung zum Ernährungsberater?
So groß wie das Angebot an Ausbildungen ist, so unterschiedlich sind die angesetzten Zeiträume. Es gibt Ernährungsberater Ausbildungen, die dauern nur wenige Tage oder Wochen, es gibt aber auch Ausbildungen, die mehrere Monate bis zu über einem Jahr dauern. Angebote, die über einen längeren Zeitraum gehen, sind auf jeden Fall zu empfehlen, schließlich ist es ja dein Ziel, etwas zu lernen und deinen zukünftigen Klienten die bestmögliche Beratung zu bieten.
Wie lange die Ausbildung dauert, hängt auch maßgeblich davon ab, für welche Lehrgangsform du dich entscheidest.
Wie viel kostet die Ernährungsberater*innen Ausbildung?
Leider können wir dir auch zu dieser Frage wieder nur eine vage Antwort geben, denn du ahnst es vielleicht: Wie viel die Ausbildung zum*zur Ernährungsberater*in kostet, ist ganz unterschiedlich und hängt von der Dauer, der Lehrgangsform und vor allem einfach vom Anbieter ab. Jeder Anbieter kann selbst entscheiden, welche Summe fällig wird.
Wir haben uns bei diversen Anbietern umgesehen und kommen auf eine Kostenspanne zwischen rund 450 und 4.300 Euro. Dabei kann dir diese sehr grobe Angabe nur als Richtwert dienen, denn in vielen Fällen bekommst du Informationen zu den Preisen erst, wenn du kostenloses und unverbindliches Infomaterial bei den Anbietern anforderst.
Wenn du dich aber für eine Ernährungsberater*innen Ausbildung entscheidest, solltest du mit Kosten zwischen 2.000 und 3.000 Euro rechnen, denn in dieser Preisklasse siedeln sich viele Anbieter an. Bei einer Ausbildungszeit zwischen neun und 15 Monaten musst du monatlich zwischen 120 und 200 Euro zahlen.
Auch hier können wir dich nur wieder darauf hinweisen, bei den Anbietern selbst zu schauen, wie viel die Ausbildung kostet und in welchem Preis-Leistungsverhältnis sie steht. Als kleine Hilfestellung haben wir eine Tabelle mit Kostenbeispielen erstellt, die du in unserem Artikel Ernährungsberater Ausbildung Kosten findest.
Welche Kosten fallen noch an?
Häufig denkt man, mit den Kursgebühren sind alle Kostenpunkte abgehakt, diesem Irrtum solltest du aber nicht auf dem Leim gehen. Denn tatsächlich kann es sehr gut sein, dass das mit den Gebühren noch nicht alles war. Zusätzlich zu den Kosten können zum Beispiel noch Prüfungsgebühren fällig werden, Kosten für zusätzliche Praxis- oder Präsenzseminare und auch für zusätzliche Lehrmaterialien solltest du sicherheitshalber ein Budget einplanen. Wenn du dich für einen Fernlehrgang entscheidest oder für ein Wochenendseminar außerhalb deiner Stadt, dann plane auch Fahrt- und gegebenenfalls Übernachtungskosten ein.
Finanzierung: Gibt es finanzielle Unterstützung?
Vielleicht kannst du dir die Ernährungsberater*innen Ausbildung ohne Probleme leisten, vielleicht musst du aber auch dafür sparen oder dir finanzielle Unterstützung suchen. Bund und Länder bieten allen, die sich beruflich weiterbilden möchten, finanzielle Unterstützung an. Es gibt verschiedene Förderprogramme, die sich teils an unterschiedliche Zielgruppen richten.
Förderprogramme aus den Bundesländern sind zum Beispiel der Bildungsscheck oder der QualiScheck, bundesweit ist die Bildungsprämie bekannt und beliebt und wenn du arbeitssuchend bist, kannst du unter bestimmten Voraussetzungen auch einen Bildungsgutschein von der Agentur für Arbeit bekommen, mit dem die Ernährungsberater Ausbildung komplett gefördert werden kann.
Falls du bereits in einem Gesundheitsfachberuf tätig bist und die Weiterbildung im Rahmen deiner Berufstätigkeit machen möchtest, lohnt es sich, den Arbeitgeber anzusprechen. Vielleicht beteiligt er sich an den Kosten oder kann dir zumindest Bildungsurlaub genehmigen, falls du diesen benötigst.
Welche Lehrgangsformen gibt es?
In der Gesamtsumme wird jede erdenkliche Lehrgangsform angeboten. Sicher, nicht jeder Anbieter bietet alle Lehrgangsformen an, doch bei der Fülle an Anbietern hast du im Prinzip die freie Wahl. Überleg dir also, wie viel Zeit du in der Woche einplanen und wie du die Lehrinhalte am besten „konsumieren“ kannst.
Du kannst die Ernährungsberater*innen Ausbildung in Vollzeit absolvieren, wenn es deine Zeit erlaubt. Wenn du berufstätig bist, kannst du außerdem die Ernährungsberater*innen Ausbildung berufsbegleitend absolvieren, heißt: als Fernlehrgang, Online-Seminar oder Präsenzlehrgang, dann wird sich die Ausbildung in der Regel über mehrere Monate ziehen.
Es gibt außerdem Tagesseminare, Block- oder Wochenend-Veranstaltungen, die sich ebenfalls mit einer Berufstätigkeit vereinbaren lassen. Einige Anbieter haben Kompaktkurse im Programm, die innerhalb von ein bis zwei Wochen absolviert werden. In diesem Fall solltest du aber auch die entsprechenden zeitlichen Kapazitäten mitbringen, da viel Wissen in kurzer Zeit vermittelt wird.
Kassenzulassung: Kann ich meine Leistungen mit der Krankenkasse abrechen?
Wenn du als Ernährungsberater*in deine Leistungen mit den Krankenkassen abrechnen willst, musst du dafür eine Zusatzausbildung machen, also ein Zertifikat Ernährungsberater*in VDOE, Ernährungsberater*in DGE oder von einem anderen anerkannten Verband. Diese Qualitätssiegel sind Voraussetzung dafür, dass die Krankenkassen die Kosten für eine Beratung übernehmen oder bezuschussen.
Allerdings können diese Kurse nur diejenigen absolvieren, die beispielsweise ein Ökotrophologie Studium, ein Ernährungswissenschaften Studium oder eine Ausbildung zum*zur Diätassistent*in gemacht haben.
Das Bundeszentrum für Ernährung schreibt dazu:
Gesetzliche Krankenkassen bezuschussen die Kosten einer Ernährungsberatung nur dann, wenn die Ernährungsberatungsfachkraft einen anerkannten Berufs- oder Studienabschluss im Bereich Ernährung und eine Zusatzqualifikation nachweist. Dies ist als so genannte Anbieterqualifikation im Leitfaden Prävention festgelegt. Anerkannt als Berufs- oder Studienabschluss sind der Fachschulabschluss als Diätassistent und der Hochschulabschluss als Oecotrophologe oder Ernährungswissenschaftler (Bachelor, Master, Diplom) sowie Ärzte.
Zusätzlich zu diesen Abschlüssen müssen die Ernährungsberatungsfachkräfte durch ein Zertifikat nachweisen, dass sie sich durch die Teilnahme an bestimmten Fortbildungen für die Ernährungsberatung qualifiziert haben und sich regelmäßig weiterbilden. Vier Zertifikate und eine Registrierung sind anerkannt:
- Zertifikat Ernährungsberater/DGE der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
- Fortbildungszertifikat des Verbandes der Diätassistenten - Deutscher Bundesverband e. V. (VDD)
- Zertifikat Ernährungsberater/in VDOE des Berufsverbands Oecotrophologie e. V. (VDOE)
- Qualifizierte(r) Diät- und Ernährungsberater(in) VFED wird vom Verband für Ernährung Diätetik e. V. (VFED) vergeben
- QUETHEB-Registrierung als Qualifikationsnachweis zur Ausübung der Ernährungstherapie und Ernährungsberatung“
Quelle: https://www.bzfe.de/inhalt/die-notwendige-qualifikation-eines-ernaehrungsberaters-3360.html
Ausbildung oder Studium?
Schwerpunktmäßig haben wir dir in diesem Artikel die nicht-akademische Ernährungsberater*innen Ausbildung vorgestellt, aber auch andere Ausbildungswege nicht außer Acht gelassen. Detaillierte Informationen zum Studium findest du in unseren Artikeln zu den einzelnen Studiengängen.
Ob du dich nun für eine Ausbildung bzw. Weiterbildung zum*zur Ernährungsberater*in entscheidest, für eine staatlich anerkannte Ausbildung zum*zur Diätassistent*in oder für ein Studium, das kannst nur du selbst wissen. Alle Ausbildungsformen haben ihre Vor- und Nachteile, aber in jedem Fall kannst du eine berufliche Tätigkeit ausüben und Klienten beraten.
Mach dir im Vorfeld Gedanken darüber, was dein Ziel ist und warum du eine Ernährungsberater*innen Ausbildung machen möchtest. Machst du diese aus reinem Interesse? Möchtest du Menschen gegen Geld beraten? Ist Ernährungsberatung dein Traumberuf? Reicht dir eine Weiterbildung aus, um in das Thema einzusteigen, oder willst du ein*eine qualifizierte*r Ernährungsberater*in werden, der*die von den Krankenkassen anerkannt wird? Wie sieht es bei dir zeitlich und finanziell aus? Lassen deine Kapazitäten ein Studium zu, das sehr lange dauert oder willst du relativ zügig ans Ziel kommen?
Wenn du diese Fragen für dich beantworten kannst, ist vermutlich auch die Entscheidung für eine Ausbildung oder ein Studium gefallen.