Ernährungsberater Gehalt
Allgemeines zum Gehalt Ernährungsberater*in
Entscheidend ist bei einem Wunschberuf meistens nicht nur das Vorhandensein von Passion und Motivation, auch das Gehalt spielt oftmals eine Rolle. Dabei hat nicht jeder direkt den Anspruch, unglaublich reich zu werden, aber eine gewisse Sorgenfreiheit dürften wohl viele Menschen als erstrebenswert ansehen.
Die genaue Bezifferung von Gehaltszahlen im Ernährungsberater*in Beruf ist durchaus keine leichte Aufgabe. Wie du in unseren ausführlichen Artikeln zum Ernährungsberater und zur Ernährungsberater Ausbildung vielleicht schon aufgeschnappt haben wirst, ist der Begriff rechtlich nicht geschützt. Somit gibt es qualifizierte Ernährungsberater*innen in Angestelltenverhältnissen oder in Selbstständigkeit und eher weniger professionelle Ernährungsberater*innen in selbstständiger Tätigkeit. Diese unterschiedlichen Varianten alle über einen Kamm zu scheren ist daher eher schwierig bzw. kann zu einem verzerrten Bild der Gehaltserwartungen in dieser Richtung führen. Du solltest bei den ermittelten Werten zudem im Hinterkopf behalten, dass sich die konkreten Gehaltszahlen in der Berufswelt durchaus sehr unterscheiden können.
Wenn du später eine Selbstständigkeit anstrebst, ist es noch komplizierter, dir genau zutreffende Angaben zu machen. In diesem Fall hängt dein Einkommen unter anderem stark von deiner thematischen Fokussierung, der dich buchenden Kunden, der investierten Zeit und Muße sowie deinem Standort ab.
Wie hoch ist das durchschnittliche Ernährungsberater*innen Gehalt?
Das durchschnittliche Bruttogehalt eines*einer Ernährungsberater*in liegt in Deutschland laut Gehaltsvergleich.com bei 2.884 Euro im Monat. Dieser Wert umfasst aber auch viele Ausreißerposten in beide Richtungen. Ein Viertel der Befragten verdient 2.405 Euro und weniger im Monat, ein weiteres Viertel verdient 3.736 Euro und mehr. Diese Angabe kann dir demnach zwar einen groben Orientierungswert liefern, es wird jedoch nichts in Stein gemeißelt. Dein späteres Gehalt als Ernährungsberater*in kann durchaus auch ganz anders ausfallen, insbesondere aufgrund der vielen Punkte, die sich auf ein Gehalt auswirken können. Welche das sind und wie stark der Einfluss sein kann, zeigen wir dir im nächsten Abschnitt genauer.
Welche Faktoren beeinflussen das Ernährungsberater*innen Gehalt?
Das Gehalt wird zum einen von individuellen Faktoren beeinflusst, zum anderen spielen auch generelle Faktoren eine Rolle. Die persönlichen Einflüsse können unter anderem Berufserfahrung, besondere Qualifikationen sowie dein Geschick in Gehaltsverhandlungen sein. Generelle Faktoren stellen zum Beispiel der Standort des Unternehmens, die Mitarbeiterzahl und die Branche dar.
Im Folgenden zeigen wir dir, wie sich einige dieser Faktoren potenziell auf das Einkommen auswirken. So kannst du besser einschätzen, welche Punkte vielleicht für dich relevant sind und sich später auf deinem Konto niederschlagen.
Faktor Qualifikation
Wie bei einer Bewerbung generell, kommt es bei der Zuordnung zu einer Gehaltsstufe auch auf den Inhalt deines Lebenslaufs an. Je mehr du an Wissen und Qualifikationen mitbringst, umso – ganz platt gesagt – „wertvoller“ kann deine Arbeit eingestuft werden. Fragen, die einflussreich bei der Einordnung sein können, sind:
- Hast du eine relevante Berufsausbildung absolviert?
- Hast du ein Ernährungswissenschaften Studium oder Ökotrophologie Studium abgeschlossen?
- Wurden die Kenntnisse aus dem Bachelorstudium in einem Masterstudium vertieft?
- Wie sind die Abschlussnoten ausgefallen?
- Wie viel Berufserfahrung kannst du vorweisen?
- Gibt es weitere relevante Qualifikationen?
- Wurden Weiterbildungen absolviert?
Wichtig anzumerken ist, dass du nicht alle Punkte erfüllen musst. Sie sollen vielmehr verdeutlichen, wie sich fundiertes Wissen bezahlt machen kann und sich die Investition in eine gute Grundbildung, Fortbildungen sowie weitere nützliche Qualifikationen in den meisten Fällen auszahlen.
Faktor Alter und Berufserfahrung
Je mehr Berufserfahrung du gesammelt hast, umso höher kannst du deine Gehaltserwartungen schrauben. Die wachsende Berufserfahrung hängt natürlich ebenfalls mit dem steigenden Alter zusammen. Verwunderlich dürfte es daher nicht sein, dass auch der Faktor Alter ausschlaggebend für die Höhe des Einkommens ist.
Um das noch etwas anschaulicher zu machen: Ein Ernährungsberater verdient mit 30 Jahren im Durchschnitt 2.510 Euro, mit 40 Jahren 2.410 Euro und mit 50 Jahren 2.832 Euro. Das mag zunächst nicht nach den großen Sprüngen aussehen, kann aber natürlich in der jeweiligen Situation auch viel deutlicher ausfallen.*
Quelle: gehaltsvergleich.com, Stand 06/2024
Faktor Unternehmensgröße
Wie groß das Arbeitgeber-Unternehmen ist, kann für die Gehaltszahlen auch entscheidend sein. In einem Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeiter*innen liegt das durchschnittliche Monatseinkommen bei 2.794 Euro brutto, bei einer größeren Mitarbeitermenge von bis zu 1.000 steigt das Durchschnittsgehalt auf 3.164 Euro und bei über 1.000 Mitarbeiter*innen liegt die Zahl bei 3.643 Euro brutto.
Das soll jedoch nicht heißen, dass du auf jeden Fall einen Schreibtischplatz in einem großen Unternehmen anstreben solltest. Im besten Fall nimmt Geld grundsätzlich nicht die erste Priorität bei einer Jobentscheidung ein, für eine langfristige Zusammenarbeit und eine erfüllende Karriere sind insbesondere interessante Arbeitsinhalte und ein gutes Teamgefüge Gold wert. In großen Unternehmen hast du generell die Möglichkeit, mehr zu verdienen, kannst aber gegebenenfalls weniger eigenen Input in das Unternehmen einfließen lassen und es kann im Team eher einen oberflächlicheren Kontakt unter allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geben.
Faktor Standort
Nicht nur Größe und Branche eines Unternehmens fließen in die Höhe der Gehälter eines Berufes ein, auch der Standort kann Auswirkungen darüber haben, wie hoch das Gehalt ausfällt. Wenn du dir einen Überblick zu den Unterschieden in Bezug auf das durchschnittliche Bruttogehalt pro Monat in den einzelnen Bundesländern verschaffen möchtest, wirf gerne ein paar Blicke in die nachfolgende Tabelle und überzeug dich selbst:
Bundesland | Bruttogehalt/Monat |
---|---|
Baden-Württemberg | 2.808 € |
Bayern | 3.006 € |
Berlin | 2.731 € |
Brandenburg | 2.535 € |
Bremen | 2.822 € |
Hamburg | 2.971 € |
Hessen | 2.893 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 2.402 € |
Niedersachsen | 3.256 € |
Nordrhein-Westfalen | 3.382 € |
Rheinland-Pfalz | 3.241 € |
Saarland | 2.800 € |
Sachsen | 2.451 € |
Sachsen-Anhalt | 2.515 € |
Schleswig-Holstein | 2.566 € |
Thüringen | 2.541 € |
Quelle: gehaltsvergleich.com, Stand: 06/2024
Allgemeine Beispiele Ernährungsberater*innen Gehalt
Um dir noch einen Einblick in die Gehaltsperspektiven auf bestimmten Jobpositionen und in verschiedenen Branchen zu gewähren, haben wir dir dafür ebenfalls ein paar Beispiele recherchiert. Wichtiger Hinweis: Auch wenn die Tabelle nicht den Anschein erweckt, es gibt auch Männer in diesem Berufssegment.
Jobposition | Branche | Geschlecht, Alter | Bruttogehalt/Monat |
---|---|---|---|
Ökotrophologin | Ernährungsberatung | Krankenhaus | w, 30 | 3.041 € |
Ökotrophologin | Ernährungsberatung | Medizintechnik | w, 51 | 4.451 € |
Diätassistentin | Ernährungsberatung | Gesundheitswesen | w, 24 | 2.520 € |
Heilpraktikerin | Ernährungsberatung | Gesundheitswesen | w, 54 | 3.409 € |
Ökotrophologin | Ernährungsberatung | Lebensmittel | w, 29 | 2.344 € |
Quelle: gehalt.de, Stand: 06/2024
Wie du dich am besten in Gehaltsverhandlungen profilierst
Wenn du gut verdienen möchtest, ist die Verhandlungsführung oft der Dreh- und Angelpunkt. Wohl jeder von uns würde gerne das Maximum des möglichen Gehaltes bekommen. Einfach so passiert das jedoch meistens nicht. Welche Punkte dir helfen können, ein gutes Einkommen auszuhandeln, zeigen wir dir im Folgenden.
Erster Schritt: Vorbereitung ist das A und O
Der Termin für das Bewerbungsgespräch ist vereinbart, danach folgt die Vorbereitungsphase. Dabei solltest du nicht nur deinen bisherigen Werdegang detailliert und nachvollziehbar darlegen können und einige Stärken und Schwächen (die im besten Fall auch irgendwie wieder eine Stärke sind) parat haben, sondern dich auch intensiv mit dem Unternehmen und der jeweiligen Branche auseinandersetzen. Handelt es sich um ein junges Start-up oder ein großes Unternehmen? Ist das Unternehmen auf soziale Projekte ausgerichtet oder auf dem internationalen Lebensmittelmarkt tätig? Gibt es viel Konkurrenz oder besetzt du eher eine Nischenposition? Wie ist das generelle Gehaltsniveau in der Branche? Welche Gehaltsspanne ist für die ausgeschriebene Position üblich?
Der erste Schritt stellt somit eine umfangreiche Recherche dar, im Zuge derer du dich mit allen nützlichen Informationen ausstattest, um schwungvoll und gut vorbereitet in die zweite Phase überzugehen.
Zweiter Schritt: Alles eine Frage der Argumentation
Sobald die Recherche erledigt ist, geht es an das Ausarbeiten einer niet- und nagelfesten Argumentation. Wenn du mehr Gehalt haben willst, als dir der potenzielle Arbeitgeber zunächst anbietet, solltest du mit genügend und schlüssigen Argumenten aufwarten, um mit deinem Gegenvorschlag überzeugen zu können. In diesem Schritt geht es also darum, folgende Überlegungen auf den Punkt zu bringen: Worin bist du besonders gut? Was hebt dich von anderen Konkurrenten ab? Welchen Mehrwert lieferst du dem Team / der Abteilung / dem Unternehmen? Hattest du in einer früheren Position ein höheres Gehalt?
Dritter Schritt: Hallo, Selbstbewusstsein!
Nach der ausgiebigen Vorbereitung und zurechtgelegter Argumentation weißt du, welches Gehalt ungefähr realistisch und auch umsetzbar sein könnte. Der nächste Schritt ist dann, die Sache auch über die Bühne zu bringen. An dieser Stelle sind dein selbstbewusstes Auftreten und eine überzeugende Kommunikation gefragt. Vor allem weibliche Bewerberinnen sollten es ihren männlichen Konkurrenten gleichtun, diesen Schritt öfter wagen und so versuchen, ein besseres Gehalt auszuhandeln, statt sich mit dem ersten Angebot zufrieden zu geben, ohne dieses zu hinterfragen. Wird dir gleich zu Beginn ein gutes und faires Gehalt angeboten, solltest du diesen Schritt natürlich nicht ausreizen. Hier ist ein gesundes und respektvolles Maß an Wagemut gefragt.
Vierter Schritt: Verhandlung heißt oft auch Kompromisse machen
Es ist gut und wichtig, sich nicht unter Wert zu verkaufen. Auf Biegen und Brechen die eigenen Vorstellungen durchzusetzen, ist jedoch auch nicht ratsam und kann im schlimmsten Fall schiefgehen. Wenn du ein höheres Gehalt forderst und dir von dem potenziellen Arbeitgeber ein Gegenangebot zwischen beiden Werten gemacht wird, dann solltest du dir überlegen, ob dieses nicht ein guter und fairer Kompromiss ist. Dann konntest du mehr herausschlagen, als zunächst offeriert, hast aber ebenso Entgegenkommen gezeigt. Mit dem Ergebnis können dann eigentlich beide Parteien zufrieden sein.
Wie du merkest: Bei Gehaltsverhandlungen ist Fingerspitzengefühl gefragt und deine Strategie sollte gut durchdacht sein.