Ernährungswissenschaften Fernstudium
Forschung, Umdenken, ernährungsbedingte Krankheiten, Nachhaltigkeit und viele weitere Schlagworte rücken das Thema Ernährung zunehmend in den Fokus. Und tatsächlich gibt es viel zu tun. Trotz eines Umdenkens beim Thema Ernährung, trotz vieler Aufklärungsarbeit sind zum Beispiel ernährungsbedingte Krankheiten auf dem Vormarsch: Adipositas, Diabetes, Lebensmittelallergien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen belasten das Gesundheitssystem.
Warum entstehen ernährungsbedingte Krankheiten? Was passiert im Körper bei der Nahrungsmittelaufnahme? In welcher Region, in welchen sozialen Schichten gibt es welche ernährungsbedingten Krankheiten? Wo leben die gesündesten Menschen? Diesen und noch viel mehr spannenden Fragen widmet sich die Ernährungswissenschaft. In einem Ernährungswissenschaften Fernstudium erhältst du das Basis- und Vertiefungswissen, um diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Die Ernährungswissenschaft ist ein interdisziplinärer Bereich, du solltest also vielen Themengebieten gegenüber offen sein, besonders aber den Naturwissenschaften.
Studieninhalte: Was lerne ich im Ernährungswissenschaften Fernstudium?
Im Ernährungswissenschaften Fernstudium gehst du den grundlegenden Fragen nach, mit der sich die Ernährungswissenschaft beschäftigt: Wie sind Lebensmittel zusammengesetzt? Was macht eine gute Ernährung aus? Welche Einflüsse hat Ernährung auf meine physische und psychische Gesundheit und warum? Welche Volkskrankheiten werden durch eine falsche Ernährung gefördert und wie kann man dagegen angehen? Um diese Fragen bis ins kleinste Detail und von Grund auf zu verstehen und zu beantworten, ist das Fernstudium Ernährungswissenschaft inhaltlich breit angelegt. Es handelt sich um ein interdisziplinäres Fach, da die Ernährungswissenschaft so viele verschiedene Bereiche durchdringt: zum Beispiel Medizin, Public Health, Psychologie, Politik und Soziologie.
Inhalte des Studiums sind unter anderem:
- Naturwissenschaftliche Grundlagen
- Biochemie der Ernährung
- Grundlagen der Mikro- und Molekularbiologie
- Anatomie und Physiologie
- Ernährungsphysiologie
- Ernährungslehre
- Ernährungssoziologie
- Lebensmitteltechnologie
- Bewegung und Entspannung
- Marketing
- Betriebswirtschaft
- Qualitäts- und Umweltmanagement
- Kommunikation und Gesprächsführung
Die Naturwissenschaften haben wir direkt zu Beginn aufgelistet, doch für den Fall, dass du sie möglicherweise überlesen hast, wollen wir dich darauf hinweisen, dass die Ernährungswissenschaften quasi aus Naturwissenschaften bestehen. Das solltest du bei deiner Studienwahl definitiv berücksichtigen, denn Biologie, Chemie und Physik sind nicht jedermanns Sache.
Neben den grundlegenden Fächern hast du in den höheren Semestern die Möglichkeit, dich auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren. Welche Fächer dazu von den Hochschulen angeboten werden, erfährst du auf den jeweiligen Webseiten oder im Infomaterial, das du bei uns kostenlos und unverbindlich bestellen kannst.
Wahlpflichtfächer an der IUBH sind zum Beispiel:
- Gastronomie und Catering
- Stationäre Kranken- und Altenpflege
- Krankenhausmanagement
- Health Care Management
- Marktpsychologie
- Ernährungstherapie
Welche Voraussetzungen brauche ich?
Um ein Ernährungswissenschaften Fernstudium beginnen zu können, musst du einige formale Voraussetzungen erfüllen. Das sind …
- Allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife
- Studieren auch ohne Abitur möglich, wenn du bestimmte Anforderungen erfüllst, wie zum Beispiel Berufsausbildung + Berufserfahrung, eine absolvierte Aufstiegsfortbildung oder Meisterbrief, Eignungsprüfung
Die Hürden für ein Fernstudium sind in der Regel niedriger als bei einem Vollzeitstudium Ernährungswissenschaften an einer Universität. Dort gibt es häufig einen Numerus Clausus, in einigen Fällen musst du auch ein Vorpraktikum absolvieren. Diese Punkte entfallen bei einem Fernstudium aus verschiedenen Gründen:
- Der Andrang ist geringer, da Studiengebühren gezahlt werden müssen.
- Es gibt keine Begrenzung der Fernstudienteilnehmer.
- Der Studienstart ist in der Regel jederzeit möglich.
Persönliche Voraussetzunge
Die formalen Voraussetzungen sind zwar niedriger, dafür solltest du aber einige persönliche Voraussetzungen mitbringen. Das sind …
- Interesse am Menschen, Gesundheit, Ernährungsweisen und Lebensmitteln
- Grundverständnis für Naturwissenschaften, Ökonomie und Sozialwissenschaften
- Interesse, immer auf dem neuesten Erkenntnisstand zu bleiben und die aktuelle Fachliteratur zu kennen
- Interdisziplinäres Denken
Und in Bezug auf das Fernstudium solltest du gut eigenverantwortlich lernen können, Selbstdisziplin haben, dich motivieren können und dich auch dann zum Lernen hinsetzen, wenn andere Feierabend oder Wochenende haben. Die Flexibilität, die ein Fernstudium bietet, kann Fluch und Segen zugleich sein, denn nicht jeder kann mit der Flexibilität umgehen.
Dauer und Verlauf
Das Ernährungswissenschaften Fernstudium dauert in der Regel sechs Semester, doch Studieninteressierte haben je nach Fernhochschule die Möglichkeit, sich vor Beginn des Fernstudiums aus einem vorgegebenen Modell eine bestimmte Studiendauer auszusuchen, sodass die Regelstudienzeit je nach Hochschule bis auf zwölf Semester heraufgeschraubt werden kann. Der Preis dafür liegt aber im wahrsten Sinne des Wortes in den höheren Studiengebühren, wie du im Abschnitt „Wie viel kostet ein Fernstudium“ sehen wirst.
Während eines Fernstudiums bist du sozusagen dein eigener Herr und du kannst lernen, wann und wo du willst. Das Lernmaterial wird dir in der Regel online zur Verfügung gestellt. Auf dem sogenannten Online-Campus findest du alle Lernunterlagen in digitaler Form, kannst dich mit Dozierenden und Kommilitonen austauschen und findest viele weiter Features, die dir bei der Organisation deines Ernährungswissenschaften Fernstudiums weiterhelfen.
Aufgaben, die du bearbeitet hast, lässt du den Dozierenden zukommen und kannst ihnen jederzeit Fragen stellen, wenn dir beim Lernen etwas unklar geblieben ist. In den höheren Semestern kannst du dann auch endlich Spezialisierungen wählen, mit denen du deinem Studium eine individuellere Note geben kannst.
Wie in jedem Studium musst du auch in einem Fernstudium Leistungspunkte sammeln und Prüfungen ablegen, Hausarbeiten schreiben oder andere schriftliche Ausarbeitungen anfertigen. Je nach Fernhochschule kann es sogar sein, dass du die Prüfungen online ablegen kannst. Das gilt bisher nicht für jede Hochschule, aber zumindest an der IUBH gibt es einige Prüfungen in Ernährungswissenschaften, die online abgelegt werden können.
Damit es bei dem Fernstudium nicht zu theoretisch bleibt, gibt es je nach Fernhochschule Praxisprojekte, Laborphasen und teilweise Seminare. Am Ende des Fernstudiums schreibst du die Bachelorthesis und erhältst bei Bestehen den Abschluss Bachelor of Science (B.Sc.).
Wie viel kostet das Fernstudium?
Im Abschnitt Voraussetzungen haben wir bereits erwähnt, dass bei einem Fernstudium Studiengebühren anfallen. Wie hoch sind sie beim Ernährungswissenschaften Fernstudium?
Die Gesamtkosten liegen derzeit (Stand: Juli 2024) zwischen 13.200 Euro und 15.768 Euro, die monatlichen Raten bewegen sich also zwischen 184 Euro und 431 Euro.
Die SRH Fernhochschule und die IUBH Fernstudium bieten unterschiedliche Preismodelle an, die sich nach der Studiendauer richten, welche zuvor von den Interessenten ausgewählt werden kann. Je länger die gewählte Studiendauer, desto geringer zwar die monatliche Summe, nach hinten raus erhöht sich dafür aber die Gesamtsumme.
Weitere Kosten
Zusätzlich zu den Studiengebühren können weitere Kosten auf dich zukommen. Häufig müssen Anmelde- und Prüfungsgebühren unabhängig von den Studiengebühren gezahlt werden. Informiere dich dazu auf jeden Fall noch einmal gesondert bei der Fernhochschule deiner Wahl.
Auch wenn es im Fernstudium Präsenztage oder Prüfungen gibt, zu denen du anreisen willst oder musst, fallen Kosten an: Sofern die Fernhochschule keinen Standort in deiner Nähe hat, musst du Anfahrts- und gegebenenfalls Übernachtungskosten einplanen.
Ein weiterer Kostenfaktor können Studienbriefe sein: Mittlerweile wird das Lernmaterial von den Fernhochschulen auf dem sogenannten Online Campus zur Verfügung gestellt. Es gibt aber auch häufig noch die Möglichkeit, mit den guten alten Studienbriefen zu lernen, die zu dir nach Hause geschickt werden. Es kann gut sein, dass die Hochschulen hierfür eine kleine Gebühr für Aufwand, Material und Porto erheben.
Was mache ich nach dem Fernstudium als Ernährungswissenschaftler?
Weil das Thema Ernährung verstärkt in den Fokus rückt und eine falsche Ernährung für eine Menge Krankheiten verantwortlich ist, sind die Berufschancen grundsätzlich gut und Ernährungswissenschaftler*innen finden vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Als Ernährungswissenschaftler*in gibt es nicht nur die beratende Tätigkeit, wenngleich dies wahrscheinlich das Erste ist, woran du denkst. Die Aufgabenbereiche sind aber weitaus vielfältiger:
- Ernährungs- und Verbraucherberatung
- Aufklärungskampagnen durchführen, präventive Programme entwickeln
- Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
- Erforschung der Auswirkungen von Nahrungsmitteln auf den Körper
- Forschung und Lehre
- Produkte entwickeln
- Lebensmittelherstellung, Lebensmittel prüfen, Qualitätssicherung
- Hauswirtschaftliche Betriebe managen, zum Beispiel Kantinen, Krankenhausküchen oder Schul- und Universitätsmensen
- Entwicklungshilfe leisten
Entsprechend unterschiedlich sind auch die potenziellen Arbeitgeber:
- Verbraucherzentralen
- Krankenhäuser und Rehaeinrichtungen
- Unternehmen der Ernährungs- und Lebensmittelindustrie
- Krankenkassen
- Forschungseinrichtungen
- Universitäten und Bildungseinrichtungen
- Verbände
- (Fach)Verlage, Medieneinrichtungen
- NGOs
Wie viel verdienen Ernährungswissenschaftler*innen?
Ob du nun einen akademischen Abschluss in einem Ernährungswissenschaften Fernstudium oder einem Vollzeitstudium absolvierst, hat keine Auswirkungen auf dein Gehalt. Insofern gilt bei der Frage, wie viel Ernährungswissenschaftler*innen verdienen, die gleiche Antwort wie beispielsweise bei einem Bachelorstudium in Vollzeit: Es kommt darauf an.
Gehälter setzen sich grundsätzlich aus verschiedenen Faktoren zusammen. Selbst wenn du nach Tarif bezahlt wirst, staffeln sich die Gehälter in bestimmten Stufen, abhängig unter anderem davon, wie deine Qualifikationen sind und wie viele Jahre du an Berufserfahrung mitbringst. Erst recht ist das so, wenn du nicht nach Tarif bezahlt wirst. Wie viel du verdienst, ist abhängig von Faktoren wie Standort, Bundesland, Größe der Einrichtung / des Unternehmens / der Institution, Qualifikationen, Abschluss, Berufserfahrung und am Ende auch von deinem Verhandlungsgeschick. Wenn du dich dafür entscheidest, selbstständig zu arbeiten, dann sehen die Gehaltszahlen wieder ganz anders aus.
In der Tabelle kannst du sehen, wie unterschiedlich die Gehälter von Ernährungswissenschaftler*innen in den einzelnen Bundesländern ausfallen. Sie sollen dir als eine grobe Orientierung dienen, sind jedoch nicht verbindlich.
Durchschnittliches Gehalt von Ernährungswissenschaftler*innen, aufgeteilt nach Bundesland:
Bundesland | Bruttogehalt/ Monat | Bundesland | Bruttogehalt/ Monat |
---|---|---|---|
Baden-Württemberg | 4.368 € | Niedersachsen | 3.984 € |
Bayern | 4.262 € | Nordrhein-Westfalen | 4.186 € |
Berlin | 4.022 € | Rheinland-Pfalz | 4.130 € |
Brandenburg | 3.667 € | Saarland | 4.050 € |
Bremen | 4.080 € | Sachsen | 3.680 € |
Hamburg | 4.298 € | Sachsen-Anhalt | 3.638 € |
Hessen | 4.338 € | Schleswig-Holstein | 3.941 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 3.586 € | Thüringen | 3.676 € |
Quelle: gehalt.de, Stand: Juli 2024
Alternative: Fernlehrgang Ernährungsberater
Angebote für ein Ernährungswissenschaften Fernstudium sind derzeit nur wenige vorhanden, sodass es dir möglichweise an Auswahlmöglichkeiten fehlt. Vielleicht möchtest du aber auch keinen akademischen Abschluss erreichen, sondern es reicht dir, schlicht und ergreifend Menschen bei Ernährungsfragen zu beraten.
Alternativ zu einem Fernstudium bietet sich ein nicht-akademisches Ernährungsberater Fernstudium an. Ein solches dauert je nach Fernschule zwischen drei und 15 Monaten bei einem Lernaufwand von fünf bis acht Stunden pro Woche. Wenn du berufstätig bist, lässt sich der Fernlehrgang gut parallel zur Arbeit absolvieren. Mehr Infos zum*zur Ernährungsberater*in findest du in unserem Artikel Ernährungsberater Ausbildung und im Folgenden listen wir dir Anbieter auf, die eine Ernährungsberater Ausbildung im Fernlehrgang anbieten.