Gesundheitsberater
Gesundheitsberater*in Ausbildung
Beim*bei der Gesundheitsberater*in verhält es sich wie beim*bei der Ernährungsberater*in – es handelt sich um keine geschützte Berufsbezeichnung. Von daher wird staatlich nicht überprüft, wer wirklich befähigt für diesen Beruf ist. Um dich in diesem Arbeitsfeld zu behaupten, sind tiefgehende Kenntnisse und eine ausgeprägte Beratungskompetenz das Mittel zum Erfolg. Patienten, die nach einer Gesundheitsberatung suchen, werden sich im Voraus bestimmt nach den Qualifikationen des Beraters informieren. Demnach ist es hilfreich, wenn du auf deiner Homepage deinen Werdegang darlegen und dort mit relevanten Stationen glänzen kannst.
Eins sollten wir zu Beginn zudem betonen, bei einer Gesundheitsberater*in Ausbildung handelt es sich nicht um eine staatlich geregelte Berufsausbildung mit einer dreijährigen Dauer und einem entsprechenden Abschluss. Es wird zwar häufiger von einer Ausbildung gesprochen, auch wir verwenden den Begriff, zutreffender ist jedoch der Begriff der Weiterbildung, die je nach Anbieter in Bezug auf Dauer, Lerninhalte und Kosten variieren kann. Dennoch kann dir eine solche Schulung wertvolles Wissen vermitteln und dich intensiv auf eine beratende Tätigkeit vorbereiten. In der Gesundheitsberatung gehen diese beiden Punkte schließlich Hand in Hand – das gesundheitliche Fachwissen und die ausgeprägte Beratungskompetenz.
Welche Inhalte hat die Gesundheitsberater*innen Ausbildung?
Nicht nur der Fakt, dass es eine Gesundheitsberater*innen Ausbildung gibt, dürfte dich interessieren, sondern auch, welche Lerninhalte in dieser vermittelt werden. Im Zuge des Lehrgangs kann dein Kopf zum Beispiel mit Informationen aus folgenden Disziplinen angereichert werden:
- Grundlagen der Ernährung
- Nährstoffkunde
- Anatomie & Physiologie
- Stressmanagement
- Psychosoziale Gesundheit / Seelsorge und Beratung
- Gesundheitsförderung
- Fitnessberatung (Sport und Gesundheit)
- Ernährungspsychologie
- Grundlagen des Coachings
- Ernährungsberatung
- Meditationslehre
- Alternative Therapien
Bedenke: Nicht jedes Ei gleicht dem anderen. Dies kann ebenfalls auf die Inhalte der Gesundheitsberater*innen Ausbildung übertragen werden. Die behandelnden Themen fallen bei den meisten Weiterbildungen unterschiedlich aus. Informier dich daher am besten im Detail bei deinem bevorzugten Anbieter, um dich hinsichtlich der expliziten Inhalte und Schwerpunktsetzung hinreichend zu informieren und spätere Enttäuschungen zu vermeiden. So kannst du sichergehen, dass du in der intensiven Lernphase auch wirklich die Kenntnisse erlangst, die du dir wünschst.
Wo kann ich eine Gesundheitsberater*innen Ausbildung absolvieren?
Eine Gesundheitsberater*innen Ausbildung kannst du als berufsbegleitenden Präsenzlehrgang oder als Fernlehrgang angehen. Wir haben für beide Varianten einige Anbieter in petto. Wenn du dir unsicher bist, welche Variante besser zu dir und deinem Alltag passt, hilft es sicherlich, dir mehrere Angebote genauer anzuschauen und individuell zu vergleichen, wo die Vorteile überwiegen. Und das kannst du genau hier machen:
Welche Voraussetzungen sind zu erfüllen?
Um eine Gesundheitsberater*innen Ausbildung zu absolvieren, werden teilweise unterschiedliche Anforderungen gestellt. Bei einem Großteil der Angebote musst du jedoch keine Voraussetzungen erfüllen. Eine fundierte Vorbildung in Form einer Berufsausbildung, eines Studiums oder umfangreicher relevanter Berufserfahrung bilden zwar die beste Grundlage, aber eine zwingende Anforderung sind sie in den überwiegenden Fällen nicht. Wichtig ist vor allem ein profundes Interesse an gesundheitlichen Thematiken und einer beratenden Tätigkeit.
Erfolgsspur-Tipp: Wenn du als Quereinsteiger die Spur in Richtung Gesundheitsberater*in nehmen möchtest, ist es empfehlenswert, eine der umfangreicheren Angebote zu wählen, damit du mit allem notwendigen Wissen ausgestattet wirst und deine Beratungsfähigkeiten ausreichend geschult werden.
Persönliche Voraussetzungen
Möchtest du erfolgreich den Beruf des*der Gesundheitsberater*in ausüben, ist es hilfreich, wenn die Arbeit zu deiner Persönlichkeit, deinen Interessen und deinen Fähigkeiten passt. Für den Gesundheitsberater*innen Beruf ist es sinnvoll, wenn du folgende Eigenschaften mitbringst:
- Fundiertes Fachwissen im Gesundheitsbereich
- Empathie und Einfühlungsvermögen
- Offene und freundliche Persönlichkeit
- Ausgeprägte Kommunikationsfähigkeiten
- Beratungskompetenz
- Analytische Fähigkeiten
- Vorbildfunktion (gesunder Lebensstil)
Im Falle einer Selbstständigkeit wird die Liste noch durch Punkte wie betriebswirtschaftliches Wissen, Marketingfähigkeiten sowie starke Nerven und Durchhaltevermögen in finanziell herausfordernden Zeiten ergänzt.
Wer gehört zur Zielgruppe der Weiterbildung?
Generell richtet sich die Fortbildung an alle interessierten Menschen, die ihr Wissen auf dem Gebiet einer gesunden, ausgewogenen Ernährung und einem aktiven, ausgeglichenen Lebensstil vertiefen wollen. Die Weiterbildung kann auch als Zusatzqualifikation für folgende Berufsgruppen dienen:
- Heilpraktiker*innen
- Arzthelfer*innen
- Psychologische Berater*innen
- Physiotherapeuten/-therapeutinnen
- Beschäftige im Fitness- und Wellnessbereich
Ernährung unter der Lupe: Wenn du eine Passion für Ernährungs- und Gesundheitsthemen hast, könnte vielleicht auch eine Ernährungsberater Ausbildung interessant für dich sein.
Wie sehen die Rahmenbedingungen aus?
Bei der Wahl einer Weiterbildung haben Faktoren wie die Dauer, die Kosten oder der spätere Abschluss Gewicht bei deiner Entscheidungsfindung. Aus diesem Grund haben wir dir auch diese Informationen zusammengetragen. So kannst du schnell herausfinden, ob die Gesundheitsberater*innen Ausbildung zu deinen Vorstellungen passt und gleichzeitig auch genug zeitliche und finanzielle Ressourcen vorhanden sind, um dieses Projekt mit vollem Einsatz in die Tat umzusetzen.
Dauer
Die meisten Ausbildungsangebote umfassen eine Zeitspanne von 12 bis 24 Monaten. Es gibt jedoch auch kürzere Angebote. Meistens hast du über die eigentliche Dauer hinaus noch einige Monate Zeit, die Inhalte online abzurufen und alle Leistungen der Weiterbildung weiterhin in Anspruch zu nehmen.
Kosten
Wie viel du für eine Weiterbildung zum*zur Gesundheitsberater*in zahlen musst, hängt stark von dem individuellen Anbieter ab. Der Großteil der Angebote liegt zwischen 1.500 und 3.000 Euro, Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel. Für die Höhe der Kosten ist ausschlaggebend, welche Dauer und welchen inhaltlichen Umfang die Ausbildung hat. Je mehr die Weiterbildung in die Tiefe geht, desto höher sind die Gebühren, die für die Vermittlung der Lerninhalte verlangt werden.
Anbieter | Ausbildung | Abschluss | Kosten |
---|---|---|---|
IST-Studieninstitut | Gesundheitsberater*in | Zertifikat | Inkl. gedruckter Studienhefte:
|
fitmedi Akademie | Gesundheitsberater*in | Institutseigenes Zertifikat | 3.290 € |
Ferninstitut Falk | Gesundheitsberater*in | Institutseigenes Zertifikat | 1.584 € |
AHAB-Akademie | Geprüfter Gesundheitsberater*in / Gesundheitscoach*in | Institutseigenes Zertifikat | 249 € |
Stand: 06/2024
Die Kosten wirken auf einen Schlag recht happig? Einige Weiterbildungsinstitute bieten dir die Option einer Ratenzahlung an, sodass du die Kosten über eine bestimmte Dauer strecken kannst. Informier dich dazu am besten genauer bei deinem favorisierten Anbieter.
Zudem solltest du bedenken, dass Weiterbildungskosten steuerlich absetzbar sind und du somit auch einiges an Geld wieder zurückholen kannst.
Finanzierungserleichterungen
Wenn du dich beruflich weiterbildest, kannst du gegebenenfalls eine staatliche Förderung in Anspruch nehmen. Zum Beispiel einen Bildungsgutschein, einen Bildungsscheck oder eine Bildungsprämie.
Ein Bildungsgutschein für Weiterbildung oder Umschulung zum Beispiel kann von der Arbeitsagentur oder dem zuständigen Jobcenter an Arbeitslose oder Berufstätige vergeben werden. Erforderliche Voraussetzung für den Erhalt eines Bildungsgutscheins ist, dass die Weiterbildung notwendig ist. Dies kann zum Beispiel dann zutreffend sein, wenn durch die Fortbildung ein Berufsabschluss nachgeholt wird, eine Arbeitslosigkeit beendet oder eine drohende Arbeitslosigkeit vermieden werden kann. Einen Rechtsanspruch auf einen Bildungsgutschein hast du leider nicht, es handelt sich vielmehr um eine Ermessensentscheidung. Mehr dazu findest du auf der entsprechenden Informationsseite der Arbeitsagentur.
Abschluss
In der Regel erhältst du nach der erfolgreichen Beendigung der Weiterbildung ein Zertifikat, bei dem es sich in den meisten Fällen um ein institutseigenes Zertifikat handelt. In dieser Hinsicht ist es wichtig, dass du dich vor dem Abschluss eines Vertrages mit der Anerkennung des Zertifikats auseinandersetzt. Handelt es sich um ein bekanntes Weiterbildungsinstitut? Ist es in Fachkreisen und in der Öffentlichkeit angesehen? Ist das Zertifikat durch eine Zertifizierungsstelle geprüft worden?
Es gibt auch Angebote, die dich für eine öffentlich-rechtliche IHK-Prüfung vorbereiten, z. B. zum*zur Fachwirt*in für Prävention und Gesundheitsförderung (IHK). Diese Weiterbildungen haben in der Regel einen breiteren Umfang und kosten mehr. Mit einem IHK-Abschluss kannst du dich aber gegenüber potenziellen Klienten und Klientinnen noch besser präsentieren. Die Investition kann sich demnach durchaus lohnen.
Was sind die Aufgaben eines Gesundheitsberaters?
Im Fokus des Gesundheitsberater Berufs steht der Klient bzw. die Klientin. Zunächst geht es bei einem Erstgespräch darum, die beratungssuchende Person kennenzulernen und die Ausgangssituation zu erörtern, um so die Schwachstellen hinsichtlich einer gesunden Lebensweise auszumachen. In diesem Rahmen können folgende Fragstellungen wichtig sein: Wie sind die aktuellen Essgewohnheiten? Wird ausreichend Sport getrieben? Wie hoch ist das Stresslevel? Zählt der Klient zur Risikogruppe für bestimmte Erkrankungen?
Auf Basis der Erkenntnisse aus dem Gespräch geht es dann darum, einen Ist-Zustand und einen Soll-Zustand festzulegen. Welche Ziele sollen durch die Gesundheitsberatung erreicht werden? In welcher Zeit? Was ist realistisch und in der individuellen Lebenssituation umsetzbar?
Wichtiger Hinweis: Ein Gesundheitsberater ist nicht zuständig für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten. Diese Aufgaben fallen in den Verantwortungsbereich von Ärzten/Ärztinnen oder Heilpraktikern/Heilpraktikerinnen.
Die Beratungsgespräche nehmen einen Großteil der Arbeit von Gesundheitsberatern ein. Hinzu kommen noch einige Aufgaben hinsichtlich Organisation, Kommunikation und Wissensvermittlung. Im Allgemeinen können unter anderem diese konkreten Aufgaben warten:
- Einzel- oder Gruppenberatung
- Erstellung von Ernährungsplänen
- Ergebniskontrollen
- Krankheitsprävention
- Gesundheitsförderung
- Erstellung von Fitnessplänen
- Betreuung von Fitnessgruppen
- Vorträge und Schulungen
- Handel mit Gesundheitsprodukten
- Kochkurse geben
- Marketing
- Publikationen
Wenn du dich für den Weg der Selbstständigkeit entscheidest, spielt das (Selbst-)Marketing eine wichtige Rolle in deinem Berufsalltag. Wie bereits erwähnt, suchen viele Beratungsinteressierte zuerst im Internet nach Informationen. Wie du dich dort präsentierst, kann demnach sehr einflussreich auf deinen beruflichen Erfolg sein.
In welchen Gebieten kommen Gesundheitsberater*innen zum Einsatz?
Gesundheitsberater*innen können in selbstständiger Tätigkeit arbeiten oder gehen ein Angestelltenverhältnis ein. Bei einer Selbstständigkeit kannst du den Einzelgängerweg wählen und dir deine eigene Beratungsstelle aufbauen. Ein Alternative wäre, dass du dich mit anderen Gleichgesinnten zusammenschließt bzw. dich in einen Verein integrierst. Als Festangestellte bzw. Festangestellter hast du zahlreiche Möglichkeiten, einen Platz als Gesundheitsberater zu finden. Unter anderem in folgenden Einrichtungen ist eine feste Anstellung oder eine Beauftragung als selbstständige*r Gesundheitsberater*in denkbar:
- Ernährungsberatungsstellen
- Arztpraxen und Apotheken
- Kur- und Reha-Einrichtungen
- Alten- und Pflegeheime
- Krankenkassen
- Berufs- und Volkshochschulen
- Gesundheitsämter
- Wellnesszentren
- Fitnessstudios
- Fachverlage
- Lebensmittel- und Getränkeindustrie
- ...
Karriereaussichten
Ein gesunder Lebensstil und der Erhalt bzw. die Verbesserung der Gesundheit spielen bei vielen Menschen in der heutigen Zeit eine große Rolle. Somit sind die Perspektiven für Gesundheitsberater generell gut. Als Gesundheitsberater*in ist es wichtig, durch eine umfangreiche Ausbildung eine gute Grundlage zu schaffen und im Zuge von fortlaufenden Weiterbildungen stets auf dem neusten Kenntnisstand zu bleiben. Nur so kann den Klienten eine optimale Beratungsleistung geboten werden.
Mehr Informationen zu den beruflichen Möglichkeiten kannst du in unserer Rubrik Berufe mit Ernährung in Erfahrungen bringen.
Wie sehen die Gehaltsaussichten aus?
In diesem Abschnitt verraten wir dir, wie es um die Gehaltserwartungen von Gesundheitsberater*innen steht. Bevor wir zu den genauen Gehaltsbeispielen kommen, sollten wir doch noch mit auf den Weg geben, dass diese dir lediglich einen groben Eindruck zu den Einkommensmöglichkeiten in der Gesundheitsberatung geben sollen. Während deiner Laufbahn können dir durchaus auch abweichende Werte begegnen. Das hat zum einen damit zu tun, dass es zahlreiche Faktoren gibt, die sich auf ein Gehalt auswirken. Diese können zum Beispiel der Unternehmensstandort, die Mitarbeiteranzahl, dein Verantwortungsbereich, dein Level an Berufserfahrung, dein bisheriger Lebenslauf und deine Überzeugungskraft im Vorstellungsgespräch sein.
Das durchschnittliche Gehalt eines*einer Gesundheitsberater*in liegt laut Gehaltsvergleich.com bei 3.436 Euro. Als Berufseinsteiger*in wirst du in den meisten Fällen mit einem geringeren Gehalt rechnen müssen, was sich aber über Fleiß und Ausdauer über die Jahre nach oben ausbauen lässt.
Durchschnittliches Gesundheitsberater*innen Gehalt nach Bundesländern
Bundesland | Bruttogehalt/Monat |
---|---|
Baden-Württemberg | 3.685 € |
Bayern | 3.651 € |
Berlin | 3.036 € |
Brandenburg | 3.141 € |
Bremen | 3.175 € |
Hamburg | 3.948 € |
Hessen | 3.576 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 3.072 € |
Niedersachen | 3.412 € |
Nordrhein-Westfalen | 3.668 € |
Rheinland-Pfalz | 3.537 € |
Saarland | 3.496 € |
Sachsen | 3.151 € |
Sachsen-Anhalt | 3.116 € |
Schleswig-Holstein | 2.961 € |
Thüringen | 3.148 € |
Quelle: gehaltsvergleich.com, Stand: 06/2024
Durchschnittliches Gesundheitsberater*innen Gehalt nach Bundesländern
Vergleichswerte von anderen verwandten Berufen findest du unter Ernährungsberater Gehalt und Ernährungswissenschaftler Gehalt.